Rodenkirchen 10

 

 

 

A 1 Rheinbrücke Leverkusen erneut für Lkw gesperrt

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Blick vom Autobahndreieck Leverkusen-West

A1 Autobahn Rheinbrücke Leverkusen Brückensanierung 56

Vor Beginn der Sanierungsarbeiten

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Blick nach Norden

A1 Autobahnbrücke Leverkusen Sperrung für Lkw Bundesautobahn 04

seitliche Träger der Fahrbahnplatte

Landesverkehrsminister Michael Groschek Winfried Pudenz  Hauptgeschäftsführer Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen  Gero Marzahn StraßenNRW

(v.l.n.r.) Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen, Landesverkehrsminister Michael Groschek und
Gero Marzahn, Abteilungsleiter konstruktiver Ingenieurbau beim Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen

(eA / MBWSV / Straßen.NRW 16.06.2014) In der Nacht zum Montag den 16. Juni 2014 wurde ab Mitternacht die Rheinquerung zwischen Köln-Merkenich und Leverkusen für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt.

In einer zügig angesetzten Pressekonferenz erläuterten Landesverkehrsminister Michael Groschek, Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen, Gero Marzahn, Abteilungsleiter konstruktiver Ingenieurbau beim Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen und der externe Baugutachter Paschen die aktuelle Lage und die daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen und Maßnahmen.

Die Rheinbrücke Leverkusen, im Zuge der Bundesautobahn A 1, wird derzeit - wie kein anderes Bauwerk in der Bundesrepublik Deutschland – lückenlos überwacht und fortlaufend kontrolliert. Die Große Brückenprüfung (nach DIN 1076), welche normalerweise alle sechs Jahre stattfindet, wird hier fortlaufend durchgeführt. Wenn die Sachverständigen eine Prüfung abgeschlossen haben, beginnen sie sofort mit einer weiteren.

A1 Autobahn Rheinbrücke Leverkusen Baustellenverkehrsführung 95

Fahrbahnmarkierung Frühjahr 2014

A1 Autobahn Rheinbrücke Leverkusen Arbeiten im Hohlkasten 90

Im Hohlkasten der Rheinbrücke

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Baustellenverkehrsführung 2012

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Schweißarbeiten im Brückenhohlkasten

Schadendiagnose der Schrägseilbrücke bei Leverkusen

Die neuen Schäden betreffen Schweißnahtrisse in einer Seilkammer im Einleitungsbereich der Seilkräfte. Die Rheinbrücke ist eine Schrägseilbrücke. Die Seile tragen die größte Last des Bauwerks. Die Seilenden sind in Kammern verankert. Bei der aktuellen Prüfungen der Leverkusener Rheinbrücke wurde ein neuer Typus von Rissen in den Seilkammern erkannt. Dabei besteht die Gefahr eines reißverschlussartigen Versagens der Schweißnähte. Solange das Schadensausmaß nicht vollständig bekannt und die erforderliche Notverstärkung nicht abgeschlossen ist, können vorhandene Risse weitere Schäden auslösen und dadurch weitere Schweißnähte aufbrechen. Dann könnten die Seilkräfte nicht mehr aufgenommen werden und die Standsicherheit des Bauwerks wäre gefährdet. Festgestellt wurde ein Risswachstum mehrerer bekannter Risse (zwischen 20 mm und 60 mm) innerhalb einer Woche.

Diese Risse in den Schweißnähten sind mit bloßen Auge nicht zu erkennen. Bisher sind nur eine Seilkammer und auch nur ein Teil der vorhandenen Schweißnähte geprüft. Die Prüfung durch Magnetpulververfahren und Inaugenscheinnahme ist nur nach Entfernen der Beschichtung möglich. Daher müssen zunächst auf einer Gesamtlänge von acht Kilometern (!) Rostschutzanstriche an den entsprechenden Stellen entfernt und dann weitere Begutachtungen, genaue Schadensaufnahme und –dokumentation, durchgeführt werden. Diese Maßnahmen laufen bereits seit Sonntag. Zerstörungsfreie Prüfverfahren (Wirbelstromverfahren) zeigen aufgrund der elastischen Beschichtung kein Rissignal.
Die Instandsetzung der Nähte durch Nachschweißen ist nicht ohne weitere Schädigung der vorhandenen Konstruktion machbar. Die Seilkräfte und Schweißeigenspannungen überlagern sich. Das kann zu einer weitergehenden Schädigung führen. Daher kommt für die Notinstandsetzung der insgesamt acht Seilkammern nur eine zusätzliche Befestigung von Entlastungsträgern (geschraubten Winkeln) mittels Schraubverbindungen in Frage.
Straßen.NRW hat unmittelbar die Planung für eine Notverstärkung aller Seilkammern aufgenommen. Für die bauliche Umsetzung sind möglicherweise weitere Verkehrseinschränkungen notwendig, um Platz für den Arbeitsraum an den Seileinleitungen zu gewinnen.

Das nicht auszuschließende Rißwachstum wird, auch mit Hilfe von Dehnungsmesstreifen, von Prüf- und Gutachtertrupps dabei ständig im Auge behalten. Die zu überwachenden und zu verstärkenden Stellen liegen an besonders schwer zugängigen und engen Stellen im oberen Bereich des Brückenhohlkörper. Dazu ist es dort noch laut, staubig und die sommerliche Wärme steigert und speichert sich dort besonders extrem. Die dringende Arbeiten stellen für die Fachleute vor Ort auch körperlich eine besondere Herausforderung dar.

A1 Autobahn Rheinbrücke Leverkusen Kabelverankerung Straßen.NRW

Die Kabelverankerung im Inneren des Bauwerkes (Bild und Zeichnungen Straßen.NRW)

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Sofortmaßnahmen an der Rheinbrücke

Ein achtköpfiger Expertenrat hat sich am Samstag Nachmittag (14. Juni 2014) zur Auswertung dieser neuen Feststellungen zusammengesetzt und einstimmig die Sperrung der Brücke für Lastwagen mit einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen in beiden Richtungen gefordert. Der Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW wurde umgehend unterrichtet und dieser informierte anschließend persönlich Minister Groschek. Am folgenden Sonntag wurde von Einsatzkräften im Großraum Köln die Sperrungen vorbereitet und die entsprechende Beschilderung aufgestellt. Um Mitternacht wurde die Sperrung wirksam. Entsprechende Hinweise sind auch auf den dWista-Tafeln angezeigt.

Durch die Herausnahme der Lkw-Verkehrs und die dadurch geringere Belastung, sollen die Schwingungen der Brücke reduziert und damit eine Ausweitung der Schäden verhindert werden. Die Reparaturarbeiten werden mindestens drei Monate dauern. Erst nach Umsetzung der Notverstärkung und Auswertung der Schadensdokumentation kann über die Wiederaufnahme des Lkw-Verkehrs entschieden werden. Danach hofft man auf die Möglichkeit zu einer erneuten Freigabe für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Zulässigem Gesamtgewicht.

Verkehrsminister Groschek appellierte daher an die Speditionen: "Nehmen Sie das Fahrverbot für Lkw unbedingt ernst. Es ist keine Lappalie, die Brücke in dieser Situation weiteren unvertretbaren Belastungen auszusetzen. Wer mit zu viel Gewicht über die Brücke fährt, gefährdet das Bauwerk erheblich." Zurzeit sind vier Blitzanlagen zur Überwachung des Tempolimits von 60 km/h auf der Brücke fest installiert. Polizei und Kommunen arbeiten daran, Anlagen zur Gewichtserfassung der Fahrzeuge zu installieren. Ein Verstoß gegen die Gewichtsbeschränkung kostet zurzeit 75 Euro.
Das Fahrverbot soll durch engmaschige Kontrollen vor Ort massiv durchgesetzt werden. JEDE Mißachtung des Fahrverbots für Lkw verkürzt die Lebensdauer der Bauwerks erheblich und provoziert eine Vollsperrung der Autobahn für alle Verkehrsteilnehmer.

Der Pkw-Verkehr kann in der vorhandenen Markierung zurzeit weiterhin fahren; die Einrichtung einer dreistreifigen Verkehrsführung für Pkw (statt jetzt zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung) wird zurzeit geprüft. Ein Lkw belastet die Brücke so stark wie rund 60.000 Pkw.

A1 Autobahn Rheinbrücke Leverkusen Geschwindigkeitskontrolle Blitzer Radargeräte 94 A1 Autobahnbrücke Leverkusen Sperrung für Lkw Bundesautobahn 15

Eine von vier Geschwindigkeitskontrollstellen

Sperrung des Hauptfahrstreifens im Winter 2012

A1 Autobahn Rheinbrücke Leverkusen Schweißarbeiten im Hohlkasten 57

Schweißer in voller Montur

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Pylon

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Arbeiten am Widerlager

Mindestens bis 2020 muß die Brücke noch durchhalten. Frühestens dann wird, nach den derzeitigen Plänen, nördlich der bestehenden Rheinbrücke ein neues Teilbauwerk (Richtungsfahrbahn Koblenz) fertig gestellt werden können, welches dann den Gesamtverkehr aufnimmt. Anschließend wird das ‚Sorgenkind‘ zurückgebaut und an dieser Stelle das südliche Teilbauwerk (Richtungsfahrbahn Dortmund) der neuen Rheinquerung errichtet. Geplant wird eine neue Tragseilbrücke mit einem oder zwei Pylonen. Nötig ist zu dem ein europaweites Ausschreibungsverfahren.

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Verkehrsführung Januar 2013

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Brückenuntersichtsgerät

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1+3 Verkehrsführung

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Informationstafel zur Brückensanierung

Umleitung über A 46 Fleher Brücke

Als UMLEITUNG für den Schwerlastverkehr wird dringend die FLEHER BRÜCKE im Zuge der A 46 empfohlen. Innerstädtischer Schleichverkehr bedeutet eine zusätzliche Belastung für Einwohner Kölns und weitere kostenintensive Schäden an den kommunalen Brücken der Stadt Köln. Auch die Rheinbrücke bei Rodenkirchen sollte gemieden und weiträumig umfahren werden. Teile des Bauwerks stammen aus dem Jahr 1938.

Um weitere geplante Baumaßnahmen und Verkehrseinschränkungen angesichts der neuen Situation auf dem Kölner Ring zu koordinieren, hat die Bezirksregierung Köln kurzfristig alle Beteiligten zu einer Baustellenkoordinierungskonferenz einladen. Am 25. Juni findet zudem in Leverkusen ein Informationsabend von Straßen.NRW für alle interessierten Bürger zur Planung des A 1-Brückenneubaus statt.

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Ganz gewiß keine “Schlafbaustelle”

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Baustellenverkehrsführung Herbst 2012

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Richtungsfahrbahn Dortmund

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Prüfung der Autobahnbrücke von unten

Brückensanierungsprogramm

Das Land NRW schätzt die benötigten Mittel für dringende Brückeninstandsetzungen auf 4-5 Milliarden euro. Mit dem Bundesverkehrsministerium zusammen, soll eine Prioritätenlisten für das Brückensanierungsprogramm erstellt werden. Dazu treffen sich die Minister Michael Groschek und Alexander Dobrindt am 17. Juni – dem früheren Tag der deutschen Einheit.

Die in Leverkusen gewonnen Erkenntnisse werden auch bei der Vorsorge für die in der Bauart ähnliche Rheinbrücke bei Duisburg-Neuenkamp genutzt. Diese ist allerdings geringerer Verkehrsbelastung ausgesetzt, etwas jünger und zeigt daher bis jetzt auch eine geringere Schadensintensität. Dennoch werden auch hier die Planungen für einen Neubau vorgezogen und intensiviert. Minister Groschek erwähnt hier erstmalig in der Öffentlichkeit den Beitritt Nordrhein-Westfalens zur DEGES und die damit verbundene Möglichkeit zu einer externen Planungsvergabe.

Zuletzt war die Brücke bei Leverkusen bis Anfang März 2013 drei Monate lang für Lkw gesperrt. In der Zeit wurden rund 30 große und 350 mittelgroße Schadstellen neu verschweißt. Dauerhaft gesperrt ist die Brücke für Schwertransporte mit einem Gesamtgewicht über 44 Tonnen. Um die Schwingungen der Brücke zu begrenzen, gilt dort Tempo 60.

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Blick von unten auf die Kragarme der Strombrücke

A1 Autobahnbrücke Leverkusen Sperrung für Lkw Bundesautobahn 29

3+1 Verkehrsführung Januar 2013

A1 Autobahnbrücke Leverkusen Sperrung für Lkw Bundesautobahn 92

Beschilderung zur Fahrbahnverschwenkung 2014

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Blick über den Rhein zum Leverkusener Ufer

Vergleiche:

A 1 Rheinbrücke Köln-Merkenich - Leverkusen

A 1 Rheinquerung - Große Brückenkoalition

A 1 Rheinbrücke Leverkusen - Instandhaltung 2014 und Ministerbesuch

Brückenprüfung bei Waldniel nach DIN 1076

Weitere Informationen:

Straßen.NRW A 1 Rheinbrücke

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