Das Ende als Rennstrecke
Es folgt die Verkürzung des Rennabschnittes auf 4,88 Kilometer im Jahre 1988 mit einer 180 Grad Kehre für die - ohne weitere bauliche Anpassungen - ein betonierter Bereich im Mittelstreifen genutzt wird. 1992 wird der Rennabschnitt abermals verkürzt, auf nur noch 2,64 Kilometer – von einstmals fast 20 Kilometern.
Der zwischenzeitliche Fall der Berliner Mauer, durch die friedliche Revolution von 1989, und das Zusammenwachsen des Westteils der alten und neuen Hauptstadt mit dem Umland, führte zu einer Verlagerung und Steigerung der Verkehrsströme innerhalb, sowie von und nach Berlin. Der durchschnittliche tägliche Verkehr wuchs auf rund 78.000 Kfz im Jahre 1995 (2015 knapp 80.000 Kfz mit einem Schwerlastanteil von rund 5%). Die immer seltener werdenden Sperrungen für Rennsportveranstaltungen führten, trotz gut organisierter Umleitungsrouten, zu Problemen im nachrangigen Straßennetz. Nach tragischen Ereignissen bei Motorrennen wurden auch an der AVUS ständig verschärfte Sicherheits- Umwelt- und Emissionsbestimmungen, mit denen sich auch die Berliner Gerichte beschäftigen mußten, umgesetzt. Die teilweise noch vorhandenen dreifachen Leitplanken zeugen als letztes davon. Angefangen hatte es einst mit Absicherungen aus Strohballen.
So fanden, nachdem die AVUS alle Höhen und Tiefen - bis dato unbekannten Belastungen von Mensch und Material, glorreichen Erfolgen und tödlichen Unglücken - der Rennsportgeschichte erlebt hatte, am 2. und 3. Mai 1998 die letzten Rennen statt. Um 17:02 passierte der letzte Teilnehmer die Ziellinie. Nach 77 Jahren aus und vorbei. Die heutige Raststätte und die langsam verfallende Tribüne (Baujahr 1937) an der Start/Ziellinie wurden unter Denkmalschutz gestellt.
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