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AVUS - Wiederaufbau

A115 Avus Rennen 7 Autobahn Rennbahn 2

Amateueraufnahmen aus Privatarchiven verdeutlichen das große Interesse an Autorennen der Nachkriegszeit

AVUS-Rennen 1956 Mittelzelt Nordkurve Wasserturm Rotes Kreuz

Sanitätszelt im Innenbereich der Nordkurve

A115 Avus Rennen  Autobahn Rennbahn 9

(Bildrechte für diese Bilderserie eAUTOBAHN)

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Während des Zweiten Weltkrieges trug die AVUS durch Bombenangriffe der Westalliierten und die Erdkämpfe mit der Roten Armee bei der Eroberung Berlins im Frühjahr 1945 zahlreiche Schäden davon. Die schweren Panzer zerstörten weite Flächen der Fahrbahndecke. Nebengebäude und Tribünen wurden stark beschädigt, das Torhaus war abgebrannt und vom Verwaltungsgebäude standen nur noch die Wände. Nach Kriegsende wurde eine motorisierte Militärparade der Westalliierten hier abgehalten.

Bis 1951 wurden die letzten Kriegsschäden an der AVUS und ihren Anlagen durch 1.200 Notstandsarbeiter beseitigt. Auch wurden Betonschutzwände errichtet. Das Rennen zur Wiedereröffnung der Grunewaldpiste am 21. Juli wird von rund 350.000 Zuschauern besucht – die wohl höchste Besucherzahl bei einem Berliner Rennen überhaupt.
Über viele Jahre hinweg brausten die PS-Boliden zu immer neuen Rekorden und Sensationen über die Strecke.

A115 Start beim AVUS Rennen 1962 - Auto Union DKW 1000 SP - Alfa Romeo Kopie
AvD AVUS Rennen 1958 - Goldener Bär von Berlin - Auto Union DKW Nordkurve Kopie

Durch den Mauerbau am 13. August 1961 war Berlin-West vom direkten Umland abgeschnitten. Wollte man „raus“ fahren, führte die kürzeste Strecke durch die „DDR“ nach Helmstedt. Die AVUS wurde so Teil der Hauptverbindungsstraße mit Westdeutschland, wodurch der Verkehr auf der AVUS rasant anstieg.

Von 11. September 1967 bis Mitte 1971 erfolgte der Rückbau der (mittlerweile stark sanierungsbedürftigen) Steilkurve, zugunsten des neuen Autobahndreiecks Funkturm und der Anschluß der AVUS an den Berliner Stadtring – die heutige Bundesautobahn A 100. Zu dieser Stadtautobahn gab es seit 1964 (konkrete) Pläne, die Freigabe erfolgte am 11. August 1971.

Die Rennstrecke wird erneut auf nun nur noch 8,1 Kilometer Länge verkürzt. Am 2. Juli 1971 fand der erste Wettbewerb nach dem Umbau statt.
Schon ein Jahr später wird die AVUS zwischen dem Autobahndreieck Funkturm und der Anschlußstelle Hüttenweg sechsstreifig ausgebaut und mit einer Beleuchtung im Mittelstreifen versehen.

A115 AVUS Rennen 1958 - Goldener Bär von Berlin - Auto Union DKW mit Nordkurve kl Kopie

Auch zahlreiche Testfahrten fanden auf der AVUS statt

A115 AVUS Rennen 1958 - Goldener Bär von Berlin - Auto Union DKW Nordkurve kl Kopie

(Bildrechte für diese Bilderserie eAUTOBAHN)

Das Ende als Rennstrecke

Es folgt die Verkürzung des Rennabschnittes auf 4,88 Kilometer im Jahre 1988 mit einer 180 Grad Kehre für die - ohne weitere bauliche Anpassungen - ein betonierter Bereich im Mittelstreifen genutzt wird. 1992 wird der Rennabschnitt abermals verkürzt, auf nur noch 2,64 Kilometer – von einstmals fast 20 Kilometern.

Der zwischenzeitliche Fall der Berliner Mauer, durch die friedliche Revolution von 1989, und das Zusammenwachsen des Westteils der alten und neuen Hauptstadt mit dem Umland, führte zu einer Verlagerung und Steigerung der Verkehrsströme innerhalb, sowie von und nach Berlin. Der durchschnittliche tägliche Verkehr wuchs auf rund 78.000 Kfz im Jahre 1995 (2015 knapp 80.000 Kfz mit einem Schwerlastanteil von rund 5%).
Die immer seltener werdenden Sperrungen für Rennsportveranstaltungen führten, trotz gut organisierter Umleitungsrouten, zu Problemen im nachrangigen Straßennetz. Nach tragischen Ereignissen bei Motorrennen wurden auch an der AVUS ständig verschärfte Sicherheits- Umwelt- und Emissionsbestimmungen, mit denen sich auch die Berliner Gerichte beschäftigen mußten, umgesetzt. Die teilweise noch vorhandenen dreifachen Leitplanken zeugen als letztes davon. Angefangen hatte es einst mit Absicherungen aus Strohballen.

So fanden, nachdem die AVUS alle Höhen und Tiefen - bis dato unbekannten Belastungen von Mensch und Material, glorreichen Erfolgen und tödlichen Unglücken - der Rennsportgeschichte erlebt hatte, am 2. und 3. Mai 1998 die letzten Rennen statt. Um 17:02 passierte der letzte Teilnehmer die Ziellinie. Nach 77 Jahren aus und vorbei.
Die heutige Raststätte und die langsam verfallende Tribüne (Baujahr 1937) an der Start/Ziellinie wurden unter Denkmalschutz gestellt.

A115 Autobahn Rennbahn Avus Nordkurve 65

Historische Ansichtskarte mit Blick vom Funkturm auf AVUS und den Straßenvorläufer der heutigen A 100 (l.)

Vergleiche:

AVUS (Automobil- Verkehrs- und Uebungsstraße)

Ausbau und Rennrekorde

Die AVUS wird Reichsautobahn

Wiederaufbau

 

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